Blog

Finanzakteure effizient vernetzen

Digitalisierung der Auftragsübermittlung für externe Vermögensverwalter (EVV)

Tomas Fort - 29. Mai 2020

Für MACD ist das Schlagwort Digitalisierung nicht neu, sondern eines der Hauptaspekte unserer täglichen Arbeit. Die möglichst effiziente Vernetzung und der lückenlose digitale bzw. elektronische Transport von Nachrichten zwischen den Finanzakteuren ist unser Kerngeschäft.

Dank unserer Kunden und Partner, welche teilweise schon über 20 Jahre den Weg mit MACD gehen, tragen wir mit verschiedenen Produkten dazu bei, den Wertschriftenhandel in vielen Handelsabteilungen effizienter, sicherer und flexibler zu gestalten.

Wir vernetzen vorwiegend die Bankensysteme unserer Kunden (Avaloq, Finnova, Apsys, Finstar, Olympic usw.)  mit deren Handelsdestinationen (Börsen, Broker, Brokernetzwerke), reduzieren manuelle Eingaben und steigern das Straight Through Processing (STP).

Wir stellen Know-how und passende Software-Werkzeuge zur Verfügung, damit Börsenhändler die komplexen Kundenwünsche sowie steigende regulatorische Anforderungen erfüllen und gleichzeitig innovative Wege im Handelsgeschäft gehen können.

EVV mit hohem Digitalisierungspotenzial

Während sich die Banken in der Schweiz und in Europa von regulatorischer Seite aber auch aus Effizienzgründen stets dem Druck ausgesetzt sahen, möglichst viele manuelle Prozesse digital zu automatisieren, haben andere Akteure im Finanzmarkt diesen Schritt grösstenteils noch vor sich. Dazu zählen die externen Vermögensverwalter (EVV).

Dies hat unter anderem verschiedene Gründe:

  • Der Vermögensverwalter beschränkt sich auf die beratende Tätigkeit während die Kontoführung und die effektive Handelstätigkeit an eine Bank delegiert wird.
  • Regulatorische Änderungen im Handel mit Devisen- und Wertschriftenprodukten erfassten bis vor kurzem vor allem die Banken und Effektenhändler (verantwortlich für Transaktionen).
  • Softwareprodukte wie Portfoliomanagementsysteme für externe Vermögensverwalter fokussieren sich auf das Portfoliomanagement.
  • Die Wahl zwischen einem manuellen Aufwand (Personalaufwand) gegenüber einer Investition in die Verbesserung der IT-Systeme fiel aufgrund der (anfänglich) beschränkten Zahl an Transaktionen und Mangel an Anbietern jeweils immer auf den manuellen Prozess.

So übermitteln auch heutzutage noch Hunderte von Vermögensverwaltern die Transaktionen aus ihren Anlageentscheidungen manuell mit teilweise sehr veralteten, fehleranfälligen und kaum Kundenorientierten Methoden an die Banken.

Die Aufträge werden z. B. telefonisch und mit Excel-Spreadsheets per E-Mail übermittelt oder ein Angestellter des EVV übermittelt die Transaktionen mittels E-Banking Token/Login des Kunden. 

Zuger Kantonalbank mit EVV erstmalig digital verbunden

Wir haben das Digitalisierungspotenzial erkannt und konnten Ende 2019 einen EVV über unser System an den Pilotkunden Zuger Kantonalbank anbinden. Der EVV schickt die Aufträge seiner Kunden nun elektronisch direkt aus seinem Portfoliomanagementsystem über das MACD System an die Zuger Kantonalbank, um die entsprechenden pre-trade / suitability Prüfungen zu vollziehen.

Sobald diese positiv vollzogen wurden, werden die Aufträge an die Handelsabteilung weitergeleitet, wo sie unter Massgabe diverser handelstechnischer Prüfungen automatisch weltweit gehandelt oder vom Händler der Korrespondenzbank gehandelt werden.

Der Status der Aufträge (platziert, teilausgeführt, gelöscht, abgelehnt, ...) wird der ausführenden Bank / EVV angezeigt und das MACD System sorgt dafür, dass auch der EVV stets über den Stand seiner Aufträge informiert ist.

Die Abschlüsse werden beiden Akteuren kommuniziert, damit einerseits das Settlement angestossen wird und andererseits das Portfoliomanagementsystem die entsprechenden Buchungen vollziehen kann.

Digitalisierte Auftragsübermittlung für institutionelle Anleger


Video

In der animierten Graphik sehen Sie den Ablauf der Auftragssendung, Weiterleitung, Freigabe und Ausführung:

Viele Vorteile für EVV Kunden

Der neue automatisierte Prozess hat erhebliche Vorteile für sämtliche Stakeholder in der Kette, insbesondere aber für die Endkunden des EVV:

Vermeidung von Fehlern aufgrund manueller Mehrfacheingaben oder Missverständnissen (Telefon, E-Mail, Fax).

Die Kommunikation erfolgt über elektronische Leitungen, welche gesichert sind und ständig überwacht werden.

Je nach Vereinbarung zwischen dem EVV und der ausführenden Bank können Aufträge für internationale Märkte auch ausserhalb der physischen Anwesenheit der Händler in der Bank platziert werden.

Der EVV kann sicherstellen, dass sämtliche Aufträge seiner Kunden zeitnah bei der ausführenden Bank/den ausführenden Banken und danach am Markt eintreffen, um die Gleichbehandlung seiner Kunden sicherzustellen.

Die Dauer zwischen der Auftragserteilung und der Platzierung des Auftrags kann signifikant gesenkt werden. Dies ermöglicht die sofortige Umsetzung des Auftrags des Kunden und es werden keine Marktpreise verpasst. Der Endkunde verfügt heute oft über Realtime - Kurse und verfolgt den Markt sehr genau.

Die Kunden des EVV können verschiedene depotführende Banken/Korrespondenzbanken haben. Mit einer Verbindung an das MACD System muss der EVV nur eine Anbindung an MACD etablieren. Wir übermitteln die Aufträge dann je nach Ausführungsbestimmung des EVV an die korrekte Korrespondenzbank.

Seitdem wir diesen neuen Service anbieten, haben schon zahlreiche MACD Kunden, EVVs und weitere Banken Interesse an einer EVV - Kunden Lösung gezeigt. Die von mir beschriebene Lösung, die wir aktuell umsetzen können, funktioniert auch für andere institutionelle Kunden, wie beispielsweise Pensionskassen.

Ich bin überzeugt, dass für die Vermögensverwalter und andere institutionelle Kunden aus den beschriebenen Gründen der Schritt zur Digitalisierung der Schnittstellen zu ihren "Hausbanken" unabdingbar und nur noch eine Frage der Zeit ist.

Erfahren Sie mehr über MAX

Weitere Blog-Einträge